Dalmatiner ...

sind lebhafte, fröhliche Dauerläufer. Am wohlsten fühlen sie sich auf dem Lande, in einem großen Garten, mit Kindern oder Pferden. Weil sie durch ihr auffälliges Tupfenfell schon immer etwas Besonderes waren und sehr gelehrig sind, hat man sie früher auch gerne als Zirkus- und Artistenhunde eingesetzt. Dalmatiner sind anpassungsfähig und anschmiegsam. Es gehört zu ihren Rasseeigentümlichkeiten, dass sie ihren Menschen immer möglichst nahe sein möchten und sie sind ideale Familienhunde. Nur eines sollte man bedenken: Dalmis wurden dafür gezüchtet, den ganzen Tag neben Pferden oder einer Kutsche zu laufen. Um zufrieden zu sein, brauchen sie viel Bewegung! Obwohl sie früher auch als Jagdhunde eingesetzt wurden, kann man sie übrigens gut dazu erziehen, Wildfährten zu ignorieren.

 

Zur Geschichte der Dalmatiner ...

Die Kinder dieser Welt irren sich: Dalmatiner wurden nicht erstmals von einem gewissen Herrn W. Disney in den USA gezüchtet. Ihr Ursprung lässt sich viel weiter zurückverfolgen...

 

Fossilienfunde lassen vermuten, dass die erste Hundezähmung vor weit mehr als 10000 Jahren stattgefunden hat. Vermutlich trieben sich Wölfe um die menschlichen Behausungen herum und suchten nach Abfällen. Zufällig aufgefundene Welpen wurden aufgezogen und erwiesen sich bald als fähige Jagdhelfer und Bewacher der Kinder. Wir wissen, dass sich schon in den Siedlungen der Jungsteinzeit Gebeine von Hunden neben menschlichen Skeletten finden.

Bereits sehr früh wurde an verschiedenen Punkten der Erde versucht, Hunde mit ganz bestimmten Eigenschaften zu züchten. So entstanden Hunde für unzählige Einsatzbereiche und klimatische Bedingungen. Über die Herkunft der Dalmatiner gibt es viele Vermutungen. Sehr wahrscheinlich stammt diese Rasse aus einem warmen Land, wo ein kurzhaariger drahtiger Hund von heller Fellfarbe am besten geeignet war.

Gab es bereits Dalmatiner bei den alten Ägyptern? Es gibt mehrere Zeichnungen an den Wänden von Pyramiden und Grabmälern, auf denen Hunde zu sehen sind, die den Dalmatinern auffällig ähnlich sehen:

Wandzeichnungen auf den Gräbern von Beni Hassan, ca. 2000 Jahre v. Chr. (aus: B. Hayek, Deutschlands Dalmatinergeschichte)

 

Wahrscheinlich wurden die gefleckten Hunde aus Ägypten über den Nahen Osten in den Balkan gebracht und erhielten im historischen Küstenstrich "Dalmatien" ihren Namen. Das war eine Gegend an der adriatischen Küste Jugoslawiens, die früher von Illyrern und Griechen besiedelt war und im Jahre 30 v. Chr. von den Römern den Namen "Provintia dalmatia" erhielt. Ein Holländer beschrieb im Jahre 1253 in einem Reisebericht eine hier vorkommende Hunderasse, bei denen es sich um Dalmatiner handeln könnte. Ein Bischof Petrus beschrieb im Jahre 1374 in einem Bericht über Kroatiens Jagdhunde den "Canis dalmaticus".

Im 16. Jahrhundert berichtete ein englischer Physiker, Dr. Caius, von einer aus Frankreich nach England importierten neuen Hunderasse, weiß mit schwarzen Tupfen und "Gallican" genannt. In England wurden diese Hunde aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften schnell als Jagd- und Begleithunde eingesetzt. Als "Coach dogs" liefen sie den ganzen Tag unter und neben den Kutschen mit, beschützten diese vor Räubern und wilden Tieren und bewachten nachts die Ställe.

Zwei Vignetten aus Thomas Bewicks "History of Quadrupeds" (1791)

 

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts waren die Dalmatiner schließlich weltweit anzutreffen. In den USA bekam der Dalmatiner eine weitere Aufgabe: Er wurde Feuermelder. Als die Feuerwehr noch mit Pferdewagen ausrückte, raste oft eine ganze Meute Dalmatiner als lebende Warnsirene vor den Feuerwehrwagen. Auch nach der Motorisierung blieben sie ihrer Aufgabe treu und saßen lange noch stolz neben der zweibeinigen Mannschaft im Feuerwehrauto. Bis heute sind sie das Maskottchen der amerikanischen Feuerwehr geblieben.

 

Das Aussehen der Dalmatiner hat sich natürlich im Laufe der Jahrhunderte verändert. An diesem historischen Stich, der ca. 100 Jahre alt ist, erkennt man gut die zum heutigen Erscheinungsbild bestehenden Unterschiede:

 

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